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11 KRYSTYNA MOCZYDŁOWSKA

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FRAUEN

KRYSTYNA MOCZYDŁOWSKA

1946 – 2013

 

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UNERMÜDLICH ENGAGIERTE FÜR BEHINDERTE MENSCHEN

„Człowiek tyle jest wart, ile z siebie jest wstanie dać drugiemu człowiekowi.“ – “Jeder Mensch ist so viel wert, wieviel er imstande ist, von sich selbst einem anderen Menschen zu geben.“, so das Motto Krystyna Moczydłowskas, einer bemerkenswerten Frau, die ihren Mitmenschen durch ihren unermüdlichen Einsatz für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Słubice und Umgebung noch deutlich im Gedächtnis ist.

Krystyna Moczydłowska, die selbst von Geburt an eine körperliche Behinderung hat, wird 1946 in Słubice geboren und beginnt nach der Schule eine Ausbildung zur Buchhalterin. Sie arbeitet – so lange es ihre Gesundheit zulässt – in der Słubicer Gesamtschule – Zespół Szkół Oświatowych. Sie ist alleinstehend und hat keine eigenen Kinder, zieht jedoch aufgrund einer Erkrankung ihrer Schwester ihren Neffen groß.

Krystyna Moczydłowska ist Mitbegründerin und 18 Jahre lang Vorsitzende der Słubicer Abteilung des polnischen Behindertenvereins Polskie Towarzystwo Walki z Kalectwem (TWK ). Nachdem sie ihre Tätigkeit als Buchhalterin aus gesundheitlichen Gründen einstellt und in Rente geht, steckt sie ihre ganze Energie in ihre ehrenamtlichen Vereinstätigkeiten. Sie organisiert Exkursionen, Feste und andere Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung. Ihr Ziel ist es, die volle Teilhabe von Menschen mit Behinderung auf allen Ebenen der Gesellschaft und im Alltag zu erreichen. So setzt sie sich beispielsweise für die musische und künstlerische Förderung von behinderten Kindern und Erwachsenen ein und organisiert Auftritte und Ausstellungen für diese. Moczydłowska initiiert auch Kooperationen mit dem Arbeitsamt in Słubice, um behinderten Menschen eine Berufstätigkeit zu ermöglichen. Im Bereich der Rechtsberatung setzt sie sich auch für andere von der Gesellschaft marginalisierte Gruppen wie ehemalige Inhaftierte ein und vernetzt die verschiedenen Nichtregierungsorganisationen in der Region.

Für Ihr Engagement erhält sie unter anderem im Jahr 2011 den Titel „Lubuszanin Roku“ und die goldene Auszeichnung des Hauptvorstands ihres Vereins in Warschau. Auch wenn Krystyna Moczydłowska selbst nicht politisch aktiv ist, sieht sie sich doch immer als Interessensvertreterin für Menschen mit Behinderung und tritt gegenüber Politiker*innen und Ämtern als deren Repräsentantin auf. Das Engagement Moczydłowskas spiegelt sich inzwischen an vielen Stellen im Stadtbild Słubices wider: An öffentlichen Gebäuden sind Hebebühnen angebaut und auch ein Teil der Fußwege ist barrierefrei modernisiert worden. Sie selbst spricht meist nicht von „behinderten“ Menschen, sondern von „anders begabten“ Menschen, um die Vielfalt und Andersartigkeit aller einzelnen Menschen zu betonen. Sie stirbt 2013 und wird 2014 zur Ehrenbürgerin Słubices ernannt.

Blick auf Słubice, Oderbrücke

Ehrenbürgerinnen von Słubice Die Stadt Słubice hat 10 Ehrenbürger und 3 Ehrenbürgerinnen. Neben Krystyna Moczydłowska sind dies seit 2001 Schwester Zofia Góras vom Orden Zgromadzenie Sióstr Miłosierdzia św. Wincentego a Paulo und seit 2008 Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Viadrina von 1999 – 2008 und ehemalige Koordinatorin der deutschen Bundesregierung für die grenznahe und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit Polen (2005 – 2009).